Schachklub Endingen e.V.
2013
Chronik
Gründung des Vereins
Der Schachklub Endingen wurde am 07. März 1937 von sieben
Schachfreunden unter der freundlichen Mithilfe des damaligen Vorsitzenden des
Schachbezirks Freiburg, Oberst Wilhelm Winterer, gegründet. Die Urkunde zum
10-jährigen Bestehen des Vereins erinnert an diese Gründungsmitglieder, die auch
den heutigen Senioren nur noch zum Teil bekannt sind.
Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ unser Ehrenvorsitzender Helmut Sartori,
ein leidenschaftlicher Schachspieler, der viele Jahre lang die Klubmeisterschaft
erringen konnte. Seine Begeisterungsfähigkeit und Impulsivität führten zu manchen
Anekdoten und feucht-fröhlichen Ausklängen der Schachabende. Wenn diese
dann noch in seinem Weinkeller endeten, wurde der Heimweg deutlich
beschwerlicher als sonst. Ihm zu Ehren spielen wir jährlich das „Helmut-Sartori-
Blitzturnier“.
10 Jahre Schachklub Endingen Bereits 10 Jahre nach seinem Bestehen
richtete der SK Endingen in den schwierigen Nachkriegsjahren den 1.
Südbadischen Schachkongress aus. Zu den damaligen Organisationsproblemen
gehörte vor allem die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer. Der
Schachidealismus und der Wille zum Neuanfang waren die Triebfeder zum
Gelingen dieser Veranstaltung, an der auch der Schachgroßmeister Efim
Bogoljubow teilnahm. Zur Freude der Philatelisten gab es eine Postkarte mit
Sonderstempel.
Simultan-Blind-Vorstellung mit GM Bogoljubow Im Jahre 1948 kam
„Bogol“, wie er liebevoll genannt wurde, nochmals nach Endingen und spielte blind
an 8 Brettern. Zwei Partien wurden von Endingern gewonnen, drei endeten remis
und drei Partien gewann der Großmeister. Eine Partie, die auch in keinem
Schachbuch zu finden ist, spielte er gegen den Nestor des SK Endingen, Emil
Wolf. Dessen gefürchtetste Waffe war seine dicke Zigarre, deren Rauch er über’s
Brett dem Gegner ins Gesicht blies.
Freundschaftskämpfe in der Nachkriegszeit
Ferdinand Schweickert, der den SK Endingen seit seiner Gründung leitete,
streckte bereits 1951 seine Fühler aus, um bereits während der Kriegszeit
bestehende Kontakte wieder aufleben zu lassen. Sicher ist dies auch dem
Umstand zu verdanken, dass er als Deutscher in Endingen lebte und sein Bruder
als Franzose in Straßburg. Bei den Schachspielern gab es keine wahrnehmbaren
Vorbehalte, umso mehr aber bei den Behörden. So schrieb der Präsident des
Straßburger Schachclubs, der gerade mit Offenburg einen Freundschaftskampf
organisiert hatte, an den Endinger Vorsitzenden: „Wenn ich an den Formelkram
und die Laufereien zurückdenke, so erfasst mich heute noch ein Grauen.“
Nach vielen Mühen kam es aber an Ostern 1954 zu einem Freundschaftskampf mit
Straßburg. Dieser freundschaftlichen Begegnung mit einem ausländischen Verein
folgten gerade in den 60er Jahren weitere interessante und angenehme Kontakte,
so z. B. mit Erstein, Guebwiller, Sentheim, Mulhouse-Dornach, Montbeliard sowie
Biel und Gundeldingen (Schweiz). Getragen wurden diese Beziehungen vor allem
auch durch die Freundschaft zwischen Ferdinand Schweickert und dem
Präsidenten des Elsäßischen Schachverbandes, Paul Bruské.
Weiteres aus der Vereinsgeschichte folgt demnächst auf dieser Seite.........
Helmut Sartori
Emil Wolf